Lass mich eine Sache von Anfang an klarstellen: Natürlich willst Du mit Deinem eigenen Unternehmen Geld verdienen. Und das sollst Du auch! Sehr viel Geld, wenn Du mich fragst, denn wer viel Geld hat, der hat auch viele Möglichkeiten, kann Neues ausprobieren und auch mal was riskieren. Also ja, Geld ist ein Stück vom Kuchen, unbedingt!
Aber es ist eben nicht der ganze Kuchen.
Nehmen wir also einmal an, das Geld wäre Dir sicher. Egal, für welche Geschäftsidee Du Dich entscheidest, Du kannst Dir sicher sein, dass Du damit mehr als genug Geld verdienen würdest. Was bliebe dann übrig? Welches Unternehmen würdest Du dann gründen?
Jetzt mal Hand aufs Herz: Der unternehmerische Weg ist wunderbar, keine Frage. Aber leicht? Leicht ist er nicht immer. Du wirst Dich auf dem Weg immer wieder Dir selbst stellen müssen. Deinen eigenen Drachen begegnen. Dich aus Deiner Komfortzone herausbewegen. Das wird Dir natürlich helfen, über Dich hinauszuwachsen, aber es wird nicht immer leicht sein.
Und genau deswegen ist es so, so, so wichtig, dass Du weißt, WARUM Du das alles machst.
Was ist Deine Mission? Was willst Du mit Deinem Business in die Welt bringen? Was willst Du noch? Was lässt Dich jeden Morgen aufstehen, Deinen Laptop aufklappen (oder Deinen Laden aufschließen) und weitermachen? Worauf freust Du Dich, wenn Du an Dein Business denkst?
Manchmal sind die Antworten auf diese Fragen gar nicht so leicht zu finden. Weil viele eben nicht darüber hinaus denken, dass sie mit ihrem Business Geld verdienen möchten. Und nochmal: Du sollst das Geld auf keinen Fall negieren, das ist natürlich ein Motor Deines Business. Ich möchte Dich einfach nur ermuntern, noch einen Schritt weiterzugehen und Dich zu fragen, was noch?
Die folgenden zwei kleinen Übungen können Dir dabei helfen:
Übung 1: Der Sinn deines Unternehmens
Nimm Dir ein großes Blatt Papier (große Ideen brauchen immer großes Papier, hat einer meiner Mentoren immer zu mir gesagt) und schreibe darauf:
“Der Sinn meines Unternehmens ist es, Geld zu verdienen UND …
Dann schreibst Du alles auf, was Dir einfällt, mindestens aber 20 Punkte. Höre nicht auf, bevor Du mindestens 20 Punkte hast! Selbst, wenn sich manches komisch anhört oder anfühlt, schreibe es einfach auf, ohne Dich selbst zu zensieren. Wir verdichten Deine Gedanken im nächsten Schritt, dann kannst Du immer noch auswählen, streichen, priorisieren.
Wenn Du 20 Punkte aufgeschrieben hast, dann lege den Zettel für mindestens eine Stunde, besser bis zum nächsten Tag zur Seite. Mache die zweite Übung auf jeden Fall erst, wenn Du ein bisschen Abstand zu Deinem eigenen Brainstorming gewonnen hast.
Übung 2: World-Message
Nimm Dir jetzt Dein Blatt aus der Übung 1 und lies Dir erst nochmal in Ruhe alles durch, was Du geschrieben hast.
Und stell Dir dann folgendes vor: Du hast die Möglichkeit, der ganzen Welt genau drei Sätze zu Deinem Business zu sagen. Für drei Sätze hört Dir die ganze Welt zu. Was würdest Du sagen? Worum geht es Dir mit Deinem Unternehmen? Wem willst Du helfen? Womit willst Du helfen? Und warum?
Et voilà! Das ist Dein Unternehmenssinn, Dein Mission-Statement, wenn Du so willst. Schreib es Dir auf, häng es an Deine Pinnwand, mach es zu Deinem Bildschirmhintergrund. Lass es Dich tragen, durch die guten Zeiten und durch die herausfordernden.
Du kannst das!

Juliane Scheel
Juliane Scheel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreibberatungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.
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